Gesundheitshipsterblogpost: Quinoa stuffed Veggies + Couch-Kartoffeln

Nachdem meine Posts über die ungestellte Burger-Party und die Grillparty-Inspiration so unerwartet gut bei euch ankamen, entspann ich mich jetzt einfach mal ein bisschen und veröffentliche ab und zu einfach Posts, die nicht perfekt sind und einfach so ein bisschen aus meinem Alltag erzählen. Ich möchte gerne wieder ein bisschen Druck aus dem bloggen nehmen und eine bunte Mischung ist für mich im Moment ein sehr angenehmer Weg, der mir großen Spaß macht. Und so soll es doch sein, oder? Ich verspreche auch, dass ich ab jetzt nicht mehr jeden Post so einleite. Ihr wisst jetzt Bescheid, gell?! Und nun zum eigentlichen Thema:


In meinem Über-mich-Text steht es kurz und knapp: Bloggerin im Speckmantel. Wäre gerne super sportlich. Isst aber lieber. Am allerliebsten Spaghetti Bolognese. Meine Liebe zu Spagbol, wie ich mein Leibgericht liebevoll nenne, wird sich in diesem Leben nicht mehr ändern und das ist gut so. Ich bin ein absoluter Genussmensch und richtig gutes Essen hat für mich Priorität. Was ich allerdings sehr gerne ändern würde, wäre mein Verhältnis zum Sport. Das war schon so, seit ich gemerkt habe, dass von der Sportlichkeit meiner Kindheit nichts mehr übrig ist. Insgeheim beneide ich jeden, der sich zu einem Marathon anmeldet und fleißig mit seinem ehrgeizigen Ziel vor Augen trainiert. Ich bin quasi jeden Dienstag und Freitag Abend fassungslos, wenn der Liebste sich tatsächlich abends um 20 Uhr noch zum Handball-Training aufraffen kann, obwohl er schon auf der Couch saß. Am Wochenende die Spiele nicht zu vergessen. Und ab und zu stellt er sich dann noch zusätzlich (freiwillig! FREIWILLIG!) auf den Basketballplatz und schmeißt stundenlang Körbe mit allerhöchstem Körpereinsatz. Ich dagegen bin eine Couch-Kartoffel vom allerfeinsten. Daher auch der Speckmantel.


Und wenn ich mal ehrlich zu mir selbst bin, finde ich das doof. Ich mag es nicht, dass ich jeden Montag, wenn ich abends zum Zumba müsste, insgeheim hoffe, dass ich so viel Arbeit habe, dass ich keine Zeit für das Stündchen Sport habe. Es ist ja nicht nur so, dass der Speckmantel im Laufe der Jahre immer weiter wachsen würde. Wer den ganzen Tag (manchmal bis zu 16 Stunden) am Schreibtisch sitzt und noch dazu vom Physiotherapeuten die Haltung einer Schildkröte diagnostiziert bekam, hat auch ständig mit Verspannungen und Kopfschmerzen zu kämpfen. Wer sich kaum Auszeiten nimmt und verlernt, sich richtig zu entspannen, könnte dazu im übrigen auch noch mit schlimmen Migräne-Attacken rechnen. Ich sag´s nur, gell?! Der Schlachtplan dagegen: Gewöhnung und Regelmäßigkeit. Ein Mal eine Stunde Sport in der Woche reicht einfach nicht, um Kontinuität in die Sache zu bringen. Also gehe ich nun (immerhin schon seit knapp zwei Wochen) montags eine Stunde zum Zumba, versuche freitags bereits um 16 Uhr aus der Agentur abzuhauen, damit ich um 17 Uhr noch mal zum Zumba kann, mache zwei bis drei Mal die Woche Yoga und setze mich am Wochenende wenigstens ein Mal auf´s Fahrrad, gehe schwimmen oder ausgiebig mit Mama und Hund spazieren. Außerdem parke ich auch weiterhin zehn Minuten von der Agentur entfernt und habe so schon mal jeden Tag zwanzig Minuten Spaziergang im Programm. Das ist der Plan.



Bisher halte ich ziemlich gut durch und entwickel sogar Spaß daran. Die Runtastic Road Bike-App sagt mir, dass ich zwölf Kilometer über die goldenen Felder an Mohnblumen und Schmetterlingsfamilien vorbei gefahren bin und ich fühle mich direkt, als ob ich Bäume ausreißen könnte. Zwölf Kilometer! Unvorstellbar für mich! So eine App motiviert ungemein, probiert das mal aus. Der Liebste und ich liegen am See nicht mehr nur faul herum, wir schwimmen eine Runde querfeldein zu den Tonnen, die uns mitten im See normalerweise als Schlauchboot-Anlegestelle dienen. Er sagt, das waren hin und zurück etwa 1,2 Kilometer. Aber ganz unter uns, ich schätze, es waren locker hundert. Als wir aus dem Wasser steigen, höre ich die mitgebrachten Wassermelonenstücke meinen Namen rufen. Sie rufen eindeutig sehr viel lauter als die Pommes am Kiosk. Das ist nämlich ein netter Nebeneffekt: wer anfängt, sich bewusst um sich selbst zu kümmern, bekommt automatisch Lust, sich auch gesünder zu ernähren. Und wer sich gesund ernährt, lässt langsam den Speckmantel schmelzen und hat auch mehr Energie.

Auch, wenn das hier auf dem Blog evtl. so aussieht, wie wenn ich ständig Törtchen verspeisen würde – mir fällt das eigentlich nicht schwer, mich gesund zu ernähren. Im Gegenteil! Quinoa kannte ich zum Beispiel schon lange, bevor es hip wurde. Meine Familie ist schon immer eher Anhänger der Vollwertkost gewesen. Quinoa und Grünkern als Suppeneinlage fand ich schon als Kind richtig lecker und ich ziehe jede Vollkornvariante (sehr gerne auch aus Dinkel oder Roggen) der Weißmehlvariante vor. Hier gibt es also weder Low Carb, noch Paleo – wir essen, was wir möchten, wie wir möchten und wann wir möchten und sind froh darüber, dass wir es oft gesund möchten. Brot zum Beispiel backen wir seit Anfang des Jahres nur noch selbst (das Vollkornbrot mit Nüssen), unser Gemüse und Obst kommt ein Mal in der Woche vom lokalen Biokisten-Lieferant und wenn wir doch mal Lust auf Pizza, Burger, ein dickes Eis oder Törtchen haben, ist das kein Problem. Das gönnen wir uns dann sehr gerne. Aber in der Luxus-Variante. Eis aus einer mittelmäßigen Eisdiele kommt für mich nicht in Frage. Das schmeckt mir nicht und dafür bin ich nicht bereit, meinem Körper etwas zuzuführen, was ihm nicht gut tut. Es muss dann schon richtig knallen. Burger aus weltweit bekannten Fastfood-Ketten? Ne, danke! Burger von Joe Molese aus Heidelberg (absoluter Geheimtipp!) oder selbst gemacht? Ja bitte, gerne!

Kennt ihr noch motivierende, inspirierende Instagram-Accounts, in denen es sich hauptsächlich um gesunde Ernährung und Sport dreht?! Ich mag die Torten und Co in meinem Insta-Feed zwar gerne, aber ich weiß, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem mein innerer Schweinehund wieder stärker wird und um am (Sport)Ball zu bleiben, kann ein bisschen Inspiration ja nicht schaden.

Habt es schön!
Nadine

Achso, fast vergessen: hier ist noch das Rezept für die unglaublich leckeren Quinoa stuffed Veggies. Sogar der Mann war sehr postiv überrascht, dass ein Essen, das kein Fleisch enthält, sooo lecker sein kann. Falls ihr Quinoa nicht kennt, probiert es mal aus. Es ist vergleichbar mit Couscous, aber um einiges gesünder. Seit ich bei Veronika gelesen habe, dass es auch gegen Migräne helfen soll, steht es bei mir mindestens ein Mal in der Woche auf dem Speiseplan. Quinoa bekommt ihr zum Beispiel bei dm oder im Bio-Supermarkt. Es ist mittlerweile leider etwas teurer, aber es lohnt sich definitiv.


Quinoa stuffed Veggies mit Joghurt-Sauce

Zutaten für zwei hungrige Personen
Befüllbares Gemüse, wie Zucchini, Auberginen, Tomaten, Pilze, etc.
etwa 100 g Quinoa
zwei Knoblauchzehen
eine Zwiebel
Olivenöl
Rosmarin und Thymian, fein gehackt
etwa 50 g Schafskäse
Ras el Hanout (unbedingt ausprobieren)
Salz, frisch gemahlener Pfeffer
etwa 200 g Joghurt
Schnittlauch

Das Gemüse waschen, halbieren und leicht aushöhlen (Auberginen, Zucchinistangen) oder köpfen und leicht aushöhlen (Zucchinikugeln, Tomaten). Alles in eine Auflaufform legen, mit einem Esslöffel Olivenöl dünn einpinseln, in den kalten Ofen stellen und auf 200°C (Ober- und Unterhitze) heizen. Den Quinoa in einem Sieb heiß abspülen und dann laut Packungsanleitung etwa 20 Minuten kochen. Die Gemüsereste, die Zwiebel, den Knoblauch und den Feta sehr fein würfeln, mit dem Quinoa vermischen und mit den Kräutern und den Gewürzen abschmecken. Zum Schluss einen Esslöffel Olivenöl unterrühren, das Gemüse damit befüllen und noch mal backen, bis Zucchini und Co weich sind. In der Zwischenzeit den Joghurt mit Salz, Pfeffer und Schnittlauchröllchen verrühren und die Sauce zum Gemüse servieren.


P.S.: Gesundheitshipsterblogpost ist nicht als Beleidigung gemeint. Im Gegenteil: ich stehe im Moment ziemlich auf Blogs, die sich mit dem Thema gesunde Ernährung beschäftigen und freue mich sehr darüber, dass es so viele Menschen gibt, deren Ernährungsgewohnheiten es beinhalten, mal über den Tellerrand zu schauen.


Nachtrag vom selben Abend: Die Trainingspartnerin war krank, der Mann nicht zuhause. Ich hätte einfach schwänzen können, keiner hätt´s gemerkt. Und ich bin trotzdem zum Zumba gegangen! WHOOOP

Labels: , , , , ,